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Jui Village

Jui Village, der Ort, an dem wir unsere Wasserprojekte realisieren, ist eine der ältesten Dorfgemeinschaften im Westen Sierra Leones unweit der Hauptstadt Freetown, am Rand des Dschungels. Noch in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es zur Versorgung der Bevölkerung ein einfaches Wasserleitungssystem. Im folgenden 11- jährigen Rebel War (Diamantenkriege Charles Taylors) wurden die Leitungen, wie die übrige Infrastruktur nahezu völlig zerstört und bis heute nur rudimentär wiederhergestellt. Darüberhinaus verursachte der Krieg immense Fluchtbewegungen innerhalb Sierra Leones. Der Film "Blood Diamonds" mit Leonardo di Caprio zeugt eindrucksvoll von der unfassbaren Grausamkeit, die an der Zivilbevölkerung begangen wurde. Seit den 80er Jahren wuchs die Bevölkerung in Jui um 500%, der Wasserbedarf wuchs dementsprechend. Die Übersiedlung führte zu erheblicher Abholzung des Waldes. Mit dem Dschungel verschwand das Wasser. Das chinesische Hospital, andere Neubauten und die schnell wachsende Bevölkerung haben einen immensen Wasserbedarf. Die Menschen müssen sich gesundheitsgefährdender Mittel bedienen, um an Wasser zu kommen. Lange Schlangen stehen vor Baugruben, um das verölte und fäkalienverseuchte Wasser im Grubengrund zu schöpfen. Frauen und Mädchen werden überfallen und misshandelt bei langen nächtlichen Wegen zu Wasserlöchern und anderen „Wasserquellen“, um endlose Warteschlangen zu vermeiden. Diese Situation hat vielfältige Erkrankungen zur Folge, die viele Fehlzeiten bei Arbeit und Schule verursachen und zu allgemeiner Lethargie, Hoffnungslosigkeit und Kriminalität führen. An einer einzigen sauberen Quelle wurde das Wasser  zu horrenden Preisen verkauft. Die Bevölkerung in Jui und Umgebung wird auf ca 30000 Menschen geschätzt. Der Bedarf an sauberem Wasser ist riesig. Die örtliche Verwaltung kann ihm unmöglich nachkommen. Die Kassen sind völlig leer. Korruption und Mangel an Organisation tun ein übriges.

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